Die erste Bundeskonferenz der Wirtschaftsjunioren liegt vor mir. Ich bin gespannt, was mich erwartet, wer mir alles über den Weg läuft und welche Eindrücke ich mitnehme. Die jährlich in einer anderen Stadt ausgerichtete BUKO (Bundeskonferenz) findet in diesem Jahr in Dortmund statt. Die Konferenz wurde von den Dortmunder Wirtschaftsjunioren seit mehreren Jahren vorbereitet und nun bin ich auf dem Weg dorthin. Genau genommen stehe ich gerade noch im Stau auf der A52.
Die IHK Dortmund ist Treffpunkt, zentraler Ausgangspunkt für Ausflüge, Ort für Seminare und Mittagstisch. Also auch mein erster Anlaufpunkt, wo ich mit Reimar von den Wirtschaftsjunioren Düsseldorf verabredet bin. Zuerst geht‘s zur Anmeldung und perfekt, genau hier treffe ich direkt auf Reimar. Jeder bekommt ein Willkommenspaket mit Infomaterial, wichtigen Vitaminen in Schokoladenform und Energydrink … Okay, scheint wohl nötig zu sein. Unser langes Wochenende, zwischen Seminaren, sportlichen Aktivitäten, Netzwerken und Party kann beginnen.
Wir starten mit einem Vortrag über ITSicherheit in Unternehmen oder kurz gesagt Hacking. Ganz ehrlich … wir könnten jetzt erste Hacking-Attacken starten, aber wie man sich effektiv schützt, blieb ein wenig offen. Wahrscheinlich muss man nur die Jungs anrufen, die den Vortrag gehalten hatten und die Welt ist safe! Also eher ein gediegener Einstieg zum Aufwärmen. Vor dem nächsten Seminar fahren wir schnell zum Hotel und checken ein. Doch was macht diese lange Schlange am Fahrstuhl, der zum Mercure City Hotel führt? Einer von zwei Fahrstühlen zur HotelRezeption ist defekt und eine Treppe gibt es nicht. Tief durchatmen, wir haben ja Zeit. Kennt Ihr das Gefühl, wenn ein Fahrstuhl richtig schnell beschleunigt, so dass sich leicht der Magen meldet? Genau das hab ich vermisst … Gemütlich ging‘s in den Dritten zur Rezeption. Ein bekanntes Bild von wartenden Menschen dann auch hier. Das Hotel war sicherlich völlig überrascht, dass die Leute alle gekommen sind, die ein Zimmer gebucht hatten. Aber noch haben wir ja Zeit. Also nun aber schnell zum BIK. Dort findet das First Timer Meeting für alle die statt, die zum ersten Mal auf einer BUKO sind. Also auch für Reimar und mich. Aber wo ist BIK? Was ist BIK? Ein Raum? Ein Gebäude? Niemand wusste das so recht und so nahmen wir uns nach erfolgloser Internetsuche schnell ein Taxi und fuhren zur IHK. Schließlich finden ja dort alle Seminare statt. Bei der IHK angekommen wurden wir aufgeklärt. Das BIK ist in der Nähe vom Dortmunder U, der ehemaligen Union-Brauerei, die nur zwei Gehminuten von unserem Hotel entfernt wäre. Zufällig fuhr gleich eines der zahlreichen Busshuttle dorthin. Im Bus saßen weitere Ungläubige, die große Hoffnung in den Busfahrer setzten.
Achso! Der Busfahrer kennt den Weg nicht!?! Ohje, aber irgendwie kamen wir auch am BIK an. Nur, dass BIG mit „Gustav-G“ geschrieben wird, weswegen uns Tante Google auch nicht helfen konnte. Wir kamen mit circa 20 Minuten Verspätung an und hatten damit alle essentiellen Hinweise zur BUKO verpasst und lauschten noch gespannt den Worten des Sponsors. Aber nun geht es direkt ins Nebengebäude, das Dortmunder U, um im obersten Geschoss des Turms gut zu feiern. Aber Achtung! Alle die noch nie auf einer BUKO waren: Sollte irgendwo ein dezent abgesperrter Bereich auf einer der Abendveranstaltung zu sehen sein, sei es auch der einzige Fensterplatz, der mit einer schönen Aussicht lockt und Ihr seid noch kein Senator … draußen bleiben! Außer ihr steht so wie Reimar und ich darauf, vom Rest der Wirtschaftsjunioren schräg angeschaut zu werden. Aber was tut man nicht für ein paar Minuten Aufmerksamkeit und VIP-Status! Senatoren haben sich in ihrer Vergangenheit als Wirtschaftsjunior besonders verdient gemacht, waren mal Bundesvorstand oder ähnliches. Das soll anscheinend in dieser Art extra gewürdigt werden. Meiner Ansicht nach etwas überholt, sollte doch auch hier der Austausch im Vordergrund stehen oder zumindest Reimar und ich am Fenster mit schönem Blick über Dortmund. Zu Beginn der Welcome-Party gibt es, neben Flying-Buffet, einen sehr ergreifenden Beitrag von Plant-for-the-Planet. Ein circa 14-Jähriger stellte das Projekt vor, das es sich weltweit zur Aufgabe gemacht hat, zahlreiche Bäume zu pflanzen – Millionen von Bäumen. RESPEKT! Wenn man bedenkt, was hier aus einem ursprünglich kleinen Schulprojekt entstanden ist. Zahlreiche Wirtschaftsjunioren sagten am selben Abend noch die Unterstützung des Projekts zu, so auch einige der Düsseldorfer WJ’s. Die Party läuft nun richtig und es gibt kein Halten mehr. Gute Stimmung, guter DJ und HALLO … auf der Tanzfläche geht richtig die Post ab. Die Stimmung sollte bis spät in die Nacht halten. Alle waren bestens gelaunt und sehr unterhaltsam. Einen Vorteil hatte das Mercure City nun doch. Nach der Party können wir entspannt vom U aus ins Bett fallen und das Ganze ohne Taxi oder Shuttle. Nächster Morgen, leichter Kater und zum Glück keine gebuchten Seminare. Ich hatte mich „leider“ zu spät zur BUKO angemeldet und damit nicht mehr die Auswahl an Seminaren und sportlichen Angeboten. Dabei gab es wirklich spannende Ausflüge, Aktionen und eben auch wissenswerte Inhalte zu erfahren. Auch hier gilt, der frühe Vogel … Relativ ausgeschlafen geht es also direkt zum Mittagsbuffet. Ein herrlicher Tag bei bestem Sonnenschein liegt vor uns. Gute Gespräche mit anderen WJ’s und eine Pause im Freien, bevor es zum Vortrag „Echte Liebe – Neue Medien bei Borussia Dortmund“ mit David Görges vom BVB geht. Genau so sollten Vorträge sein! Informativ, locker und emotional. Jetzt wissen wir, welchen immensen Aufwand alleine der BVB betreibt, um seine Fans bei Laune zu halten. Neue Impulse für das eigene Marketing sind somit garantiert. Danach noch eine weitere Runde Sonne tanken, denn mehr hatte ich für den heutigen Tag nicht gebucht. Und das ist das Großartige an der BUKO und den Wirtschaftsjunioren im Generellen, du hast nichts geplant und trotzdem wird es nicht langweilig! Du kommst leicht mit allen ins Gespräch, tauschst dich aus, siehst bekannte Gesichter und lernst ganz unkompliziert andere Wirtschaftsjunioren kennen. Alles sehr easy! Aber auch außerhalb der gebuchten Veranstaltungen und Aktionen besteht die Möglichkeit vor Ort Seminare zu buchen, da doch der eine oder andere nicht erscheint und Plätze frei werden. Aber auch ein Spaziergang im Park oder ein Bummel durch die Stadt geht immer. Und jetzt machen wir uns für ein weiteres Highlight des Kongresses chic. 20er Jahre Party! Vor ein paar Wochen dachte ich noch: „Was ein Scheiß!“ – doch mittlerweile hatte ich mich darauf eingelassen, mir sogar ein passendes Outfit zugelegt und Dank Reimar und Gevatter Zufall noch das perfekte Schuhwerk für diese goldene Epoche bekommen. Reimar hatte sich nämlich gut auf die Motto Party vorbereitet und sogar noch passende Schuhe ausgeliehen. Der Kostümverleih hatte dann allerdings aus Versehen zwei Paar Schuhe eingepackt, von denen ich nun eins bekam. DANKE dafür! Fast alle Gäste sind festlich oder zumindest stylisch in 20er-Garderobe gekleidet. Das ist ein ziemlicher Hingucker. Neben guten Drinks, Buffet und einer Fotoecke, wo man sich neben dem neuen Mercedes AMG GTS fotografieren lassen kann, rockt eine Band richtig die Bühne. Meine Herren und auch Damen, bin ich froh, dass nicht die ganze Zeit 20er-Jahre Musik läuft. Davor hatte ich ehrlich gesagt ein wenig Angst. Aber dieser Abend entwickelt sich weiterhin zum Besten. Schwere Glieder, Augenränder, die mich glatt fünf Jahre älter machen und ein leichtes Sausen im Kopf begrüßen mich an diesem Samstagmorgen … Prost – Energydrink! Ich packe schnell meine Sachen zusammen und checke aus dem Hotel aus. Nein, die BUKO ist noch nicht zu Ende! Auch nicht für mich. An dieser Stelle nochmal der Hinweis, sich rechtzeitig anzumelden. Das lohnt sich! Ich hatte das also etwas zu spät getan und somit bis zum heutigen Galaabend Individualprogram vor mir. Ich fahre daher, nach einem gemeinsamen Frühstück mit Reimar, zur Vernissage eines befreundeten Fotografen nach Mönchengladbach. Anschließend geht es nach Hause, wo ich mich für den Abend in einen Smoking wage und mich direkt wieder auf den Weg nach Dortmund mache. Der Galaabend findet in der Dortmunder Westfalenhalle statt. Im Foyer bin ich mit Maria verabredet, die sich aus dem Münsteraner Wirtschaftsjuniorenkreis zu uns gesellt. Auch wenn der Galaabend durch die runden Tische eher Grüppchenbildung fördert, ein überregionaler Austausch ist jederzeit möglich und immer herzlich willkommen! Die Gala ist bereits optisch gut gelungen. Trotz der Größe dieser Veranstaltung fühle ich mich hier direkt wohl. Ganz klar, dieser Abend ist nicht nur festlicher, sondern auch formeller als andere. Da reicht ein zu kurz geratenes Kleid oder die fehlende Krawatte, um aus der Reihe zu fallen. Der festliche Charakter sollte also von neuen Mitgliedern nicht unterschätzt werden. Nachdem zahlreiche Reden gehalten, Danksagungen ausgesprochen und auch der Bundespreis der Jungen Wirtschaft verliehen wurde, bekommt der Abend einen noch geselligeren und etwas entspannteren Charakter. Zuerst heizte uns eine Band gut ein bis später ein DJ die Regie übernahm. Es wurde wieder spät …
Mein Fazit
TOLL! Die BUKO ist eine sehr bereichernde und auch lustige Sache. Leute treffen, Erfahrungen austauschen, den Horizont erweitern, Neues kennenlernen und auch einfach viel Spaß haben. Ganz wichtig ist es, rechtzeitig dabei zu sein. Zumal frühe Buchungen auch preisliche Vorzüge mit sich bringen. Viel wichtiger aber ist es, bereits beim Startschuss zur Anmeldung für Seminare und Aktionen dabei zu sein und sich nicht erst dann zur BUKO generell anzumelden. Die Auswahlmöglichkeiten schrumpfen stündlich und das rapide. Angenehm ist es auch, wenn man als Gruppe gemeinsam in einem Hotel übernachtet. Klassenfahrt-Feeling ist so garantiert! Auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist durchaus eine Option, da die BUKO-Shuttles alle wichtigen Punkte anfahren. Was man nicht benötigt sind Getränke, die man mit sich herumträgt, da auch dieser Punkt in Dortmund sehr gut organisiert war. Und denkt bitte an die Senatoren-Lounge 😉
